Operationen am Hoden

HODENENTFERNUNG BEI BÖSARTIGEN TUMOREN

Bei jüngeren Männern zwischen 20 und 40 Jahren ist der bösartige Tumor (Prostatakarzinom) die häufigste Krebserkrankung. Bei dieser Operation wird der komplette Hoden samt Samenstrang entfernt. In einer nachfolgenden Operation kann der entfernte Hoden jedoch mit einem Silikonimplantat nachgebaut werden.

Wenn der Tumor früh genug erkannt wird, liegt die Heilungsrate bei fast 100%. Es ist daher ratsam, dass Männer ab einem Alter von 30 Jahren einmal jährlich den Urologen aufsuchen.

VARIKOZELE

Bei der Varikozele handelt es sich um eine Schwellung im Hodensack, die meist nur linksseitig auftritt. Ursache ist ein Blutstau in den Venen des so genannten Plexus Pampiniformes – ein Venengeflecht, das den Samenstrang umgibt.

Eine Varikozele tritt vornehmlich bei Männern im Alter zwischen 15 und 25 Jahren auf.

• Ungefähr 15 Prozent der erwachsenen Männer haben eine Varikozele.
• Bei Jugendlichen sind zumeist fünf Prozent betroffen.
• Buben, die jünger als zehn Jahre alt sind, zeigen diese Krankheit sehr selten.

HODENBIOPSIE BEI KINDERWUNSCH

Bei manchen Männern finden sich im Ejakulat keine Spermien (Azoospermie). Wenn der Patient bereits Operationen oder eine Chemotherapie hinter sich hat, rechnet er meist schon mit einer solchen Diagnose. Viele Männer sind aber vollkommen überrascht, da sie sich gesund fühlen und dies meist auch sind. Zunächst muss die Diagnose durch ein zweites Spermiogramm mit deutlichem Abstand von 2 – 3 Monaten bestätigt werden. Eine Ursache für das Fehlen der Spermien, z.B. Samenleiterverschluss oder Leistenhoden im Kindesalter, kann nicht immer gefunden werden. Eine ursächliche Therapie ist hier leider nicht möglich.

Zur Erfüllung des Kinderwunsches kann versucht werden, aus dem Hodengewebe Samenzellen zu gewinnen. Eine solche Hodenbiopsie wird als TESE (Testikuläre Spermienextraktion) bezeichnet.